Martin PBM-5 Mariner

MINICRAFT 11684 - Spritzgussbausatz - 1/72

Vorbild: Die Martin PBM Mariner entstand ab 1937 als Ablösemuster für die Catalina im Auftrage der US Navy. Bei Martin entwickelte man das Model 162 mit zwei Triebwerken. Nachdem Martin am 30. Juni 1937 den Auftrag für den ersten Prototypen erhalten hatte ging es mit einem 3/8 Modell los. Das hatte die Bezeichnung Martin Model 162-A. Das Model überzeugte die Verantwortlichen bei der US Navy und so wurde am 18. Dezember 1937 ein Auftrag über 20 PBM-1 (Patrol Bomber Martin) erteilt. Am 18. Februar 1939 flog der erste Prototyp mit zwei Wright Cyclone R-2600-6 Triebwerden. Am 7. September 1939 wurde der Prototyp von der US Navy abgenommen. Im Oktober 1940 wurden die ersten Exemplare ausgeliefert. Gegenüber dem Prototypen ist die typische V-Stellung des Höhen- und Seitenleitwerks eingeführt worden.

Die XPBM-2 war ein Prototyp für Katapultstarts mit erhöhter Reichweite. Die nächste Serienversion war die PBM-3 von der 679 Exemplare gebaut wurden. Diese Version erhielt das R-2600-12 Triebwerk mit einer Leistung von 1700 PS und Vier-Blatt-Propeller (bei den späteren Exemplaren der Version) sowie einige weitere Detailverbesserungen. Die PBM-5 war eine PBM-3 mit stärkeren Triebwerken P&W R-2800-34 und Radar. Frühe Maschinen hatten wieder einen Dreiblatt-Propeller. Die späten Exemplare erhielten wieder einen Vier-Blatt-Propeller. 589 Exemplare dieser Version wurden gebaut.

Die PBM-5A war die letzte Serienversion der Martin Mariner. Sie besaß ein voll einsatzbares Fahrwerk und war ein echtes Amphibium. Der erste Prototyp wurde aus einer PBM-5 umgebaut. Es entstanden 36 neugebaute Exemplare. Vier weitere wurden umgebaut. Bei der US Navy wurden die PBM-5A im Koreakrieg von Japan aus als Transport- und Suchflugzeuge eingesetzt. Die Marine der Niederlande setzte ab 1955 17 PBM-5A Mariner in New Guinea bis 1959 ein.

Bausatz: MINICRAFT hat neben der PBM-5A auch die Ausgangsvariante der Martin PBM-5 Mariner im Maßstab 1/72 herausgebracht. Damit gibt es auch das Flugboot mit Hilfsfahrwerk. Ich hoffe eigentlich noch auf weitere Varianten und bin gespannt ob MINICRAFT noch nachlegt.

In dem randvollem Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben hellgraue Spritzlinge mit 150 Bauteilen, einem klarem Rahmen mit 33 Teilen, einen kleinen Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Ein paar Teile sind für andere Versionen bestimmt und wandern in die Restekiste. Gegenüber der PBM-5A gibt es einen weiteren Spritzling mit Teilen für das Hilfsfahrwerk und die Wasserbomben. Die Teile besitzen ordentliche Strukturen und feine Gravuren. Einfach typischer Formenbau "Made in China".



Das Modell besitzt eine ordentliche Inneneinrichtung. Die Instrumente müssen hervorgehoben werden, denn es gibt Strukturen. Man sollte vielleicht ein paar Sitzgurte hinzufügen. Diese findet man in zwei eduard-Sets. Dort findet man noch mehr Details. Der Hauptfahrwerksschacht wird hier verschlossen.

Ein Höhepunkt des Bausatzes sind die beiden Bombenschächte hinter den Triebwerken. Diese sind super detailliert. Sie können alternativ offen gelassen werden. Dafür müssen die Klappen geteilt werden. Die Landeklappen sowie die Ruder können beweglich bleiben. Die R-2800 entstehen aus drei Teilen. Alternativ können die Klappen hinter den Triebwerken offen oder geschlossen sein.

Alle Abwehrtürme besitzen vernünftige Details. Hier gibt es aber trotzdem noch Potential für Verbesserungen. Das Hilfsfahrwerk ist sehr ordentlich aus der Kiste. Auf ein Buggewicht kann man hier verzichten, denn die PBM-5 steht auf einem Heckfahrwerk. Als Alternativteil gibt es das frühe große APS-15- oder das späte APS-31-Radar.



Die Farbangaben sind für das System von ModelMaster. Der Decalbogen wurde bei Cartograf in Italien gedruckt. Umfangreiche Wartungshinweise sucht man vergeblich.

Bemalungen:

Fazit: Ein weiterer gut gemachter Bau von MINICRAFT. Die Martin PBM-5 Mariner im Maßstab 1/72 ist sehr gelungen und sehr zu empfehlen.

Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Faller (zu erreichen über www.faller.de). Für Privatkunden ist es im örtlichen Modellbaufachgeschäft sowie im Versandhandel erhältlich.

Literatur:

PBM Mariner in action, Aircraft Number 74, Bob Smith, squadron/signal publications 1986, ISBN 0-89747-177-6;
Martin PBM Mariner - Naval Fighters Number Ninety - Seven, Steve Ginter, Steve Ginter 2013, ISBN 0-9892583-2-7.

Volker Helms, Godern (September 2018)