PZL P.24 G

Mirage Hobby 48108 - 1/48

Vorbild:

Die P-24 war die abschließende Entwicklungstufe des Möwenflügeldesigns Pulawski's. Sie wurde so konstruiert, dass die damals stärksten Sternmotoren von bis zu 1000 PS untergebracht werden konnten. PZL entwickelte die P-24 ohne öffentlichen Auftrag auf eigenes Risiko. Da der polnischen Luftwaffe das Geld für eine Neuausstattung fehlte, war die Produktion ausschließlich für den Export bestimmt und diente nie in der polnischen Luftwaffe. In bestimmter Hinsicht kann sie aber als das Exportäquivalent der PZL P-11c der polnischen Luftstreitkräfte betrachtet werden, da beide Jäger einer Entwicklungslinie entstammen und viele Eigenschaften gemeinsam hatten.

Der erste Auslandskunde für die P-24 war die Türkei, die 40 Exemplare unter der Bezeichnung P-24C orderte. 14 von diesen trug eine Bewaffnung von je zwei Maschinegewehren und Kanonen. Die übrigen Flugzeuge waren mit vier Maschinengewehren bewaffnet. Strukturell unterschied sich die P-24 C wenig von den A- oder B-Varianten. Die türkische Regierung erwarb eine Lizenz für die Herstellung des P-24 C, und das erste Flugzeug verließ die Fertigungsstraßen von Tayyare Fabricasi in Kayseri im Mai 1937. Eine begrenzte Produktion lief unter polnischer Überwachung bis 1940.

Die rumänische Version der P-24 war die P-24 E. Diese war der türkischen P-24 C ziemlich ähnlich, war aber mit einem bei I.A.R. in Lizenz gebauten Gnome-Rhône 14 mit 930 PS ausgestattet und hatte eine Bewaffnung von zwei 20 mm Oerlikon und zwei Maschinengewehren. Sechs Flugzeugzellen wurden von P.Z.L geliefert, der Rest wurden unter Lizenz von I.A.R gebaut.

Die Auslieferungen begannen 1937, und ca. fünfzig wurden durch I.A.R. zwischen 1938 und 1939 gefertigt. Die P-24 E stellte das Rückgrat der rumänischen Jagdgeschwader und kam an der Ostfront zum Einsatz, als Rumänien sich mit Deutschland im Krieg gegen die UDSSR verbündete. Die überlebenden P-24 wurden durch deutsche Bf 109 E-4 ersetzt. Die PZL P.24 war später die Grundlage für die Entwicklung der I.A.R.80.

Bulgarien und Griechenland bestellten 1937-38 ebenfalls P-24. Bulgarien erwarb 34 Exemplare der P-24 F mit 2 Kanonen und zwei MG und Griechenland erhielt 12 P-24Fs und 24 P-24Gs. Zwei Geschwader der königlichen griechischen Luftwaffe wurden mit dem P-24 ausgerüstet. Diese kämpften gegen die Regia Aeronautica und die Luftwaffe. Bis zum Erscheinen der Hurricanes, der Spitfire und der Bf 109E, galt die P-24 als Spitzenjagdflugzeug. Sie hatte eine hohe Manövrierfähigkeit und besaß eine stabile Ganzmetallstruktur. Jedoch war sie, als der 2. Weltkrieg begann, bereits veraltet.

Bausatz:

Der Bausatzsatz Nr. 48-108 der PZL P.24G enthält die für diese Version notwendigen 4 mal 7.92mm MG's. Eine Besonderheit des Bausatzes ist meiner Ansicht nach die Bauanleitung, die polnisch, englisch und griechisch gehalten ist, wohl eine Anpassung für den (Haupt-?)Absatzmarkt. Die Plastikteile präsentieren sich in der inzwischen von Mirage gewohnten Qualität und sind noch einen Tick besser als bei der PZL P.11. Es liegen wieder Resinteile für die Kühler und für die Abgassammler bei. Die Ätzteile sind vorwiegend für das Cockpit gedacht.

Bemalungsvarianten:

Es stehen vier Markierungen der griechischen Luftwaffe zur Auswahl:

  1. die schwarze 'D116', eine ungetarnte P.24 G mit Radverkleidungen, wie sie 1937 von Polen nach Griechenland geliefert wurden
  2. eine sandbraun, grün und hellblau getarnte 'weisse D112'
  3. dies ist die wahrscheinlich am besten bekannte griechische PZL P.24, die sandbraun, grün und hellblau getarnte 'schwarze D102' mit einer roten Spinne auf der linken Rumpfseite unter dem Cockpit, angeblich geflogen von G.Laskaris. Dieses Flugzeug wurde später, im April 1941, von der Deutschen Wehrmacht auf dem Argos Flugfeld erbeutet.
  4. schlußendlich ist noch eine 3-farbig (sandbraun, braun, grün, mit hellblauer Unterseite) getarnte P.24 G schwarze 'D115' enthalten.

Die getarnten Versionen haben keine Fahrwerksverkleidung.

Fazit: Mal ein Jäger aus dem zweiten Weltkrieg, den nicht jeder auf den ersten Blick erkennt.
Weitere Hinweise auch im Baubericht

Steffen Arndt, Schwerin

Weitere Bausatzvariante sind: