Bell P-39D/F/K Airacobra

RS models 92135 - Spritzguss mit Resinteilen - 1/72

Vorbild: Die Bell P-39 Airacobra war eine der bemerkenswertesten Konstruktion als Jagdflugzeug im WK II. Sie hatte ein Bugfahrwerk und einen in der Rumpfmitte befindlichen Reihenmotor. Dieser trieb über eine Fernwelle die Luftschraube an. Der Pilot betrat das Cockpit wie ein Kraftfahre durch eine Tür. Weiterhin hatte die P-39 eine durch die Luftschraubenwelle schießende Kanone. Gemeinsam mit dem Nachfolgemuster P-63 Kingcobra wurde die Airacobra kaum von der USAAF eingesetzt sondern exportiert. In der Sowjetunion war das Flugzeug sehr erfolgreich. Weiterhin wurde es in größeren Stückzahlen von den freihen Franzozen und den auf alliierter Seite kämpfenden Italienern eingesetzt.

Der erste Prototyp XP-39 flog erstmals am 06. April 1939 vom Wright Field in Ohio/USA. Im September 1940 bestellte die britische Einkaufskommission 386 Bell P-39D mit einer 20mm Hispano-Suiza-Kanone , zwei 12,7mm MGs im Bug und vier 7,7mm-MGs in der Tragfläche. Später wurden daraus 675 bestellte P-39. Ab August 1941 wurden die ersten Airacobra I bei der 601. Squadron der RAF eingesetzt. Insgesamt wurden es 80 Stück. 200 Airacobra I wurden an die Sowjetunion geliefert. Weitere Exemplare gingen aus dem Auftrag der RAF an die USAAF als P-400. Von den 9558 gebauten Bell P-39 gingen 4773 an die Sowjetunion.

Die Bell P-39F war die Produktionsvariante des Bell Model 15B mit Drei-Blatt-Aeroproducts-Propeller mit konstanter Geschwindigkeit. Sie hatte zwölf Auspufföffnungen. Ein Exemplar wurde zum Trainer TP-39F-1 umgerüstet und bekam ein zweites Cockpit in die Nase eingebaut. 27 Maschinen wurden zu Aufklärern P-39F-2 umgebaut.



Aus dem Bell Modell 26A, eine P-39D-2 mit Aeroproducts-Propeller und Allison V-1710-63 Reihenmotor mit 1325 PS, wurde die P-39K. Davon wurden 210 Stück gebaut. Sechs davon wurden zu Aufklärern P-39K-2 umgebaut. Die P-39K-5 mit V-1710-85 diente als Prototyp der P-39N.

Bausatz: Robert Schneider aus Tschechien setzt seine Reihe der P-39 weiter fort. Hier gibt es folgerichtig die Versionen P-39D/F/K als Kleinserienprodukt. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich zwei graublaue Spritzgussrahmen mit 91 Teilen, einen Klarsichtrahmen mit fünf Teilen, drei Resinteile, einen Decalbogen und die gut gemachte Bauanleitung.

Es ist ein typischer Short-Run-Bausatz mit feinen Versenkten Strukturen und etwas groben Kleinteilen. Das Cockpit ist für diesen Maßstab recht ordentlich ausgestattet. Es entsteht aus 14 Teilen. Einzig die Sitzgurte vermisse ich. Man kann diese ja auch aus Zigarettenpapier anfertigen...



Das Buggewicht sollte ausreichend bemessen werden. Die Bauanleitung schweigt sich über die Höhe aus. Es gibt keine Alternativteile. Die Luftschraubenblätter werden einzeln ausgerichtet und aufgeklebt. Das Fahrwerk ist recht ordentlich. Natürlich gilt es auch für die Fahrwerksklappen.



Leider gibt es bei Tragfläche und Seitenleitwerk keine scharfe Hinterkante, denn hier werden zwei Teile zusammengeklebt. Dafür bestehen die beiden Höhenleitwerkshälften aus jeweils einem Teil. Die Türen bestehen aus Klarsichtmaterial und werden einzeln ein- bzw angeklebt. Tadellos gedruckt ist der Decalbogen Für das Anbringen der Wartungshinweise gibt es einen guten Plan. Die Farbangaben sind verbal auf Tschechisch und Englisch.

Bemalungen:

  1. P-39D, gelbe 138356 von Capt. Phil Rasmussen, 35. FS der 8. FG der USAAF, Milne Bay, New Guinea, 1942;
  2. P-39K, weiße 21 von Hauptmann D.V. Glinka, 45. GIAP, sowjetische Luftstreitkräfte, Kuban im April 1943;
  3. P-39D, schwarze 61, 40. PS der 31. PG, USAAF, Manöver im Oktober/November 1941;
  4. P-39D, weißes K von Lt. George S. Welch, 38. FS der 8. FG, Milne Bay, New Guinea im Februar 1943;
  5. P-39F-1, gelbe 17341 der 57. FS der 54 FG, Alaska 1942;
  6. P-39D-1, gelbes L der 40. FS der 35. FG, New Guinea im Februar 1943.

Fazit: Die P-39D/F/K als Kleinserienprodukt für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen zu empfehlen.

Literaturtipp:

Bell P-39/P-63 Airacobra & Kingcorbra
D&S Vol. 17
Frederick A. Johnsen
Specialty Press 1998
ISBN 978-1580070102

Volker Helms, Godern (Februar 2013)