Heinkel He 280V2

RS models 92251 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Heinkel He 280 entstand wie die Me 262 aufgrund einer Richtlinie für ein Jagdflugzeug mit Strahltriebwerk von 1939. Ursprünglich wurde der Entwurf He 180 genannt. Schon am 26. September 1939 wurde die Attrappe der He 280 durch das RLM besichtigt. Die ersten Exemplare sollten das firmeneigene Triebwerk HeS 8A bekommen. Am 22. September 1940 flog die V-1 ohne Triebwerke im Schlepp. Erst am 05. Juli 1942 flog die He 280V-3 mit HeS 8A.

Die V-2 wurde mit dem Jumo 004 ausgerüstet. Dabei zeigte sich, dass bedingt durch die größeren Abmaße der Triebwerke, die He 280 so nicht serienreif wäre. Am 13. Januar 1943 musste der Pilot mittels Schleudersitz aus der He 280 V-1 aussteigen. Diese war mit Argus-Rohren ausgerüstet, die aber noch nicht betriebsbereit waren. Am 27. März 1943 wurde die He 280 abgesetzt. Heinkel konnte seine Konstruktionskapazitäten für die Weiterentwicklung der He 177 nutzen.

Bausatz: Huma aus Deutschland hatte in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts einige interessante Bausätze in 1/72 herausgebracht. Diese sind leider aktuell kaum noch erhältlich. Die He 280 konnte mit verschiedenen Triebwerken bzw. auch mit der triebwerkslosen Verkleidung ausgerüstet werden. 2013 hatte sich Robert Schneider von RSmodels dieser Sache angenommen und brachte zwei Bausätze der He 280 in 1/72 heraus. Aktuell gibt es die V3 erneut mit neuen fiktiven Bemalungsvarianten. Im Bausatz befinden sich die Teile für die V2 mit Jumo und die V3 mit dem HeS 8A.

In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 50 Teilen, zwei Klarsichtteile, ein Resinteil, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Es handelt sich hier um einen Short-Run-Kit für den fortgeschrittenen Modellbauer. Der Bau beginnt mit dem Schleudersitz. Dieser sollte noch mit paar Gurten versehen werden. Das Instrumentenbrett hat Strukturen und muss bemalt werden. Vor dem Zusammenbau des Rumpfes muss ein Gegengwicht im Bug platziert werden. Die Bauanleitung weist darauf hin. Da alle notwendigen Teile beiliegen, kann man auch optional das für die He 280 V-8 geplante V-Leitwerk anbauen.



Die zwei Triebwerksgondeln entstehen aus jeweils vier Teilen. Beim Fahrwerk sind die Teile sinnvoll zusammengefasst. Trotzdem sehen die Beine gut aus. Leider haben die Fahrwerksklappen innen keine Strukturen. Ich habe auch keine Informationen über solche Details. Der einteilige Bugfahrwerksschacht ist aus Resin und sehr tief. Die Cockpithaube ist leider einteilig und bleibt geschlossen.



RSmodels nutzt verbale Farbhinweise in Tschechisch oder Englisch. Dazu gibt es auch noch RLM-Farbtöne. Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. RSmodels hat auch ein paar Phantasiebemalungen im Angebot.

Bemalungen:

  1. He 280V2 1943;
  2. He 280A in Bemalung des JG7(fiktiv);
  3. He 280A in Bemalung des JG11(fiktiv);
  4. He 280A in Bemalung des JG4(fiktiv).

Literatur:

Dr. Volker Koos
Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1933-1945
Heel Verlags GmbH, 2003
ISBN 3-89880-217-5

Fazit: Ein gut gemachter Short-Run-Kit der He 280V2 von RSmodels in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (Juni 2020)