Macchi C. 200 Saetta

Revell 03991 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Nach Beendigung des Ethiopien-Feldzuges rief die Regia Aeronautika das "Programm R" ins Leben, welches die italienische Luftwaffe mit 3000 neuen Flugzeugen versorgen sollte. Aermacchi schickte die C.200 um den Auftrag für den einsitzigen Jäger ins Rennen. Die Saetta war ein Ganzmetall-Tiefdecker mit einsitzigem Schalenrumpf, Einziehfahrwerk und einer Magni-NACA Motorverkleidung mit den typischen Beulen. Der Jäger war mit dem FIAT A.74 R.C.38 14-Zylinder Sternmotor ausgerüstet und (nur) mit 2 12,7mm Breda-SAFAT MGs bewaffnet. Der Erstflug des Prototypen fand im Dezember 1937 statt.



Bei den offiziellen Ausscheidungen 1938 setzte sich die C.200 gegen alle Konkurrenzmuster durch, obwohl die Re.2000 sehr knapp dahinter folgte. Im Ergebnis wurden 99 MC. 200 "Saetta" bestellt. Die erste Serie hatte ein geschlossenes Cockpit mit Vollsichthaube sowie ein einziehbares Spornrad. Wie auch bei den Konkurrenzmustern wurde die geschlossene Haube von den Piloten abgelehnt, die Ihr Können hauptsächlich im Kunstflug manifestiert sahen und dafür den Wind im Gesicht spüren wollten. Deshalb haben die späteren Serien ein offenes Cockpit. Schon bei den Einsätzen am Kanal und mehr noch später in Russlands Winter sollten sie diese Ansicht bedauern.

Als Italien im Juni 1940 in den Krieg eintrat, hatte die Regia Aeronautika bereits 156 C.200 erhalten. Die Saetta kämpfte 1940 über Griechenland, Jugoslawien und Malta und wurde von Ihren Piloten gegenüber der FIAT G.50 als überlegen angesehen. Insgesamt wurden ca. 1000 Macchi C.200 gebaut, davon 395 bei Aermacchi, der Rest bei Breda und S.A.I. Ambrosini.

Bausatz: Revell liefert hier in der typischen Schüttbox im Jahr 2012 einen 1967 erschienen Bausatz in einer normalen blauen Verpackung aus. Schnell erkennt man beim Auspacken das Alter der Form. Es gibt hier 29 ockerfarbene Spritzgussteile, ein Klarsichtteil, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung.

Trotz des Alters gibt es hier einen soliden passenden sowie vorbildgerechten Bausatz. Leider fehlen viele Details, trotzdem hat der Bausatz Substanz und passt auch recht gut zusammen. Die erhabenen Strukturen kann man abschleifen oder als Vorlage für neue versenkte zu nutzen.

Revell hat vor 45 Jahren scharfe Hinterkanten bei den Querrudern und dem Höhenleitwerk hinbekommen. Die Luftsraube besteht nur aus einem Teil. Übers Cockpit müssen nicht viele Worte verloren werden. Hier sitzt ein Pilot im Sessel.



Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt Bei den Farbtönen gibt es wieder paar Mischorgien.

Bemalungen:

Fazit: Ein durchaus brauchbarer Bausatz. Revell sollte in Zukunft bei älteren Formen außen einen Hinweis anbringen aus welchem Jahr die Form stammt. Ansonsten denkt der unbedarfte Modellbauer, dass es das heutige Niveau des Herstellers ist.

Vorbildteil: Steffen Arndt

Volker Helms, Godern (März 2012)