Dassault Mirage F.1C/CT

Revell 04971 - 1/72

Vorbild: Die Mirage F1 wurde von Dassault in Eigeninitiative auf Basis der Mirage III als kleinere, leichtere und einsitzige Alternative zu der 1964 von Frankreich geforderten Dassault Mirage F2 entwickelt. Die Maschine absolvierte ihren Erstflug am 23. Dezember 1966; dieser Prototyp stürzte im Mai 1967 ab, woraufhin die Flugerprobung erst ab März 1969 fortgesetzt wurde. Die ersten Serienexemplare wurden im März 1973 an die französische Luftwaffe ausgeliefert, wogegen es bei der schon ein halbes Jahr vor der F1 zum Erstflug gestarteten Mirage F2 beim Prototyp blieb.

Insgesamt wurden 730 Maschinen gebaut, davon 251 für die französische Luftwaffe. Stationierungsorte waren unter anderem Cambrai, Colmar, Creil, Reims und Straßburg. Die Jägerversion F1C stand bis 2003 noch bei der Armee de l'Air in Dienst. Zum Einsatz kamen die Maschinen in verschiedenen militärischen Konflikten, so unter anderem im Iran-Irak-Krieg, im Alto-Canepa-Grenzkrieg zwischen Ecuador und Peru, im südafrikanischen Krieg gegen die namibische Unabhängigkeitsbewegung (SWAPO) und im Tschadkonflikt.

Varianten:
Mirage F.1CErste Serienversion als Jäger mit Cyrano-IV-Radar. Ab 1977 mit Tankausleger als F1C-200 bezeichnet. Ab 1982 wurde für Aufklärungszwecke die F1CR mit modifiziertem Cyrano-IVMR, Kameras und Außenstationen für Aufklärungsbehälter produziert.
Mirage F.1CTAb 1992 kamen von F1-200 zu F1CT umgerüstete, mit weiterentwickeltem Radar und Zentralrechner, Head-Up-Display und Laser ausgestattete Maschinen zum Einsatz. Sie standen bis 2013 in Frankreich im Dienst.

Quelle: Wikipedia: Dassault Mirage F1

Bausatz: Dieser Bausatz ist keine Eigenentwicklung von Revell, sondern stammt aus den Formen von Special Hobby. Der 2016 aufgelegte Kit ist dem Vernehmen nach derzeit die beste Inkarnation der Mirage F1. Da Special Hobby den Bausatz generisch für viele verschieden Varianten gestaltet hat, sind reichlich Bauteile auch für andere Varianten vorhanden.

Somit wandern viele der mitgelieferten Teile in die Restekiste. Dies betrifft insbesondere verschiedene Pods und Aufklärungsbehälter, Kurzstreckenraketen sowie lasergelenkte Präzisionsbomben. Vielleicht braucht man die ja mal an anderer Stelle - oder für ein Diorama.

Versenkte Gravuren und feine Details zeichnen den Bausatz aus. Für den Maßstab 1:72 könnten die Gravuren allerdings fast noch etwas zurückhaltender ausfallen. Andererseits vertragen sie so auch stärkere Lackschichten, ohne zu verschwinden. Nicht so schön: An den ohnehin filigranen Teilen vom Fahrwerk hat sich Fischhaut gebildet, die vor dem Zusammenbau entfernt werden muss. Der Bausatz sollte dennoch sich ohne große Mühe in ein gut anzusehendes Modell verwandeln lassen.

Um den Hauptrumpf mit seinen zahlreichen Hutzen, Deckeln und Öffnungen realistisch nachzubilden und die Konstruktion gleichzeitig einfach zu halten, wurde für die Herstellung der Rumpfhälften die Slide-Mould-Technologie verwendet. Dabei besteht die Spritzgussform nicht nur aus Ober- und Unterseite, sondern es kommt eine dritte Formenoberfläche von der Seite hinzu. Damit werden z.B. Panellinien sauber um den ganzen Rumpf herumgezogen. An diesem Modell macht sich der aufwändigere Formenbau durch einen winzigen Versatz und eine etwas kräftigere Panellinie an der Stoßkante der Formen bemerkbar.

Die in kleine Abschnitte gegliederte Bauanleitung führt in 32 Schritten zum Ziel. Nicht wundern: Wenn die Wahl zwischen unterschiedlichen Ausführungen besteht, sehen die Teile in der Bauanleitung oft trotzdem gleich aus. Die Teilenummern führen zum richtigen Bauteil. Die Decals ermöglichen den Bau von zwei Varianten, davon eine spektakuläre in Schwarz mit rotem Stern:

  1. F.1C no. 74 5-AF, EC 3/5 "Comtat Venaissin", BA 115 Orange-Caritat, 1989
  2. F.1CT no. 260, BA 132 Colmar-Meyenheim, "Disbandement EC 1/30 Normandie-Niemen", Juli 2009

Fazit: Für Mirage-Fans ein weiterer, lohnender Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Sammlung.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Revell direkt.

Christian Höcherl, Berlin, August 2020