CAC CA-13 Boomerang

Special hobby SH48117 Multimedia - 1/48

Vorbild: Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges besaß Australien keine eigenen Abfangjäger. Nach den ersten zerstörerischen Luftangriffen auf Darwin am 19. Februar 1942, wurde der Bedarf an eigenen Jagdflugzeugen sehr dringend. Großbritanniens Luftfahrtindustrie konnte gerade den eigenen bedarf decken und die Vereinigten Staaten waren nach Pearl Harbour gerade selbst aktiv in den Zweiten Weltkrieg eingetreten.

Angesichts dieser Situation wurde zu Beginn des Jahres 1942 die Ausschreibung für ein eigenes Jagdflugzeug herausgegeben. Die Commonwealth Aircraft Corporation entwickelte innerhalb weniger Wochen unter Verwendung von Bauteilen der Commonwealth Wirraway den Prototyp eines Jagdflugzeuges. Die Commonwealth CA 12 Boomerang genannte Maschine startete am 29. Mai 1942 zum Jungfernflug.

Obwohl die Boomerang in sehr kurzer Zeit zur Serienreife gebracht wurde, standen zu Beginn der Einführung bereits ausreichend Curtiss P-40 aus den USA zur Verfügung. Außerdem übernahm der mit Spitfire Mk.Vc ausgerüstete No.1 Fighter Wing RAAF im Januar 1943 die Verteidigung von Darwin.

Zwei der ersten 3 einsatzfähigen Bomerang-Jagdstaffeln, No. 83 Squadron und No. 85 Squadron, wurden für die Heimatverteidigung eingesetzt. Die No. 84 Squadron wurde auf Horn island in der Torres Straße und auf Holländisch Neu Guinea (West Papua) stationiert, um den Bedarf an Jagdflugzeugen in diesem Gebiet zu decken.

Diese Staffel war aber nur mittelmäßig erfolgreich. Wegen der geringen Höchstgeschwindigkeit und schwachen Höhenleistung konnten die Boomerangs zwar den Gegner vertreiben, aber nur selten gelang es den Piloten in Schussreichweite zu den gegnerischen Bombern zu gelangen. Bei der einzigen Gelegenheit hatten die Waffen der Boomerang Ladehemmung. Glücklicherweise gab es nicht viele Luftangriffe in diesem Gebiet und nach 8 Monaten Nutzung, wechselte die 84. Staffel auf die Kittyhawk.

Die Boomerang fand ihre Rolle als taktisches Angriffsflugzeug (Schlachtflugzeug). Im Gegensatz zu Europa oder Nordafrika wurde der Bodenkampf im Dschungel des Südwestpazifik durch eine Vielzahl kleiner Operationen in kleinen militärischen Einheiten ohne klare Frontlinie ausgetragen. Hier fand die Boomerang ihre Nische: so nah bei den Bodentruppen wie möglich.

Sie hatte die Reichweite jedes notwendige Ziel zu erreichen, meistens waren die Flugzeuge aber nahe des Operationsgebietes stationiert. Hinzu kam eine für die Zeit starke Bewaffnung und weil sie leichter zu fliegen war als die meisten hochgezüchteten Jagdflugzeuge, konnte der Pilot nahe an sein Ziel heran und hatte die Zeit sich auf die Kräfte am Boden zu konzentrieren. Agile Flugeigenschaften in Bodennähe halfen dem Abwehrfeuer zu entgehen und das zerklüftete Terrain und eine gute Ausstattung mit Panzerplatten halfen den Piloten zu schützen. Die einfache Konstruktion aus Holz und Aluminium konnte eine Menge einstecken. Nichtsdestotrotz wurden meherer Boomerang im Einsatz abgeschossen, darunter zwei durch amerikanische Einheiten. Weitere wurden bei der Landung beschädigt, da das Flugzeug zum Ausbrechen neigte.

Die No.4 und No.5 Squadrons flogen die Boomerang in Neu Guinea und während der Operationen über den Solomonen und Borneo, ebenfalls in der taktischen Rolle und mit einigem Erfolg. Immer paarweise fliegend, wobei einer den Boden und der Andere den Luftraum überwachte, beinhalteten die Aufgaben Bombeneinsätze, Tiefangriffe, direkte Bodenunterstützung und Artillerieeinweisung bzw. Zielbeobachtung.

Beim Einsatz gegen größere feindliche Formationen arbeiteten die Boomerangs mit größeren Flugzeugen zusammen. In diesem Fall würden die Boomerang nahe an das Ziel heranfliegen und bei Bestätigung mit einer 9kg Rauchbombe markieren. Die kooperierenden Einheiten würden dann die schwerere Bombenlast ins Ziel bringen. Während der Bougainville-Kampagne erwies sich die 5. Staffel im gemeinsamen Einsatz mit den Corsairs der RNZAF als besonders effektiv.

Eine weitere Einheit, die die Boomerangs in New Guinea nutze war die No. 8 Communications Unit, welche in „air sea rescue“ Operationen assistierte.

Quelle: Auszugsweise nach http://en.wikipedia.org/wiki/Commonwealth_Boomerang

Bausatz: Der Bausatz von Special Hobby gehört konzeptionell zu den älteren Bausätzen der Firma. Die Plastikteile sind relativ rau und einfach. Die meisten Details werden durch Resin- und Fotoätzteile dargestellt. Allerdings fällt ein Spritzling aus dem Rahmen. Diese enthält nämlich feine , sehr sauber abgespritzte Kleinteile zum Bau der Boomerang.

Ansonsten wartet der Bausatz mit allem auf, was man von MPM/Special Hobby gewohnt ist. Die Resin- und Ätzteile sind sehr ordentlich gemacht und detaillieren in erster Linie den Motor und das Cockpit. Selbiges ist wirklich toll ausgestattet und benötigt alleine 12 Bauschritte der Bauanleitung. Darüber hinaus, die Waffen, der „Igel“-Auspuff, die Räder und die Kühlerklappen. Letztere sind in meinem Bausatz leicht beschädigt.

Die Bauanleitung im A5 Format führt in 24 Schritten zum fertigen Modell. Die Schritte sind trotzdem übersichtlich und meistens verständlich. Hier und da muss man aber Raten oder gutes Referenzmaterial besitzen.

Es liegen Abziehbilder für 4 Bemalungsvarianten bei:

  1. CA-13, A46-199, 4 Sqn, QE-Y, New Guinea, 1944, 'Home James'
  2. CA-13, A46-154, 83 Sqn, MH-J, Northern Territory, 1944, 'Wanda Lust'
  3. CA-13, A46-193, 4 Sqn, QE-H, Labuan, 1944, 'Struth!'
  4. CA-13, A46-194, 4 Sqn, QE-K, Labuan, 1944, 'The Grim Reaper'

Die Decals sind von Aviprint und im Register gedruckt. Die „Nose Art“ sind aber eher einfach gestaltet.

Fazit: Wieder einmal ein guter Bausatz des Prager Herstellers, der eine Lücke im Bausatzangebot schließt. (auch wen es bereits vor längerer Zeit den Kiwi Resinkit und den eher schlechten Ltd. Bausatz gab)

Zur Sicherheit sei aber noch einmal erwähnt, dass dies ein „Short Run“-Produkt ist, welches nicht mit Bausätzen aus der Großserie wie Tamiya, Hasegawa oder Revell zu vergleichen ist. Die zu investierende Mehrarbeit zahlt sich aber in einem Typ aus, der von den Großen wohl nicht so schnell heraus gebracht werden wird...

Steffen Arndt, Barsinghausen (Februar 2012)