Lockheed T-33A "Over Europe"

Special hobby SH32050 Multimedia - 1/32

Vorbild: Das Original war im Prinzip eine Doppelsitzige F-80, welche aus der Not heraus entwickelt wurde, um mit den ständig steigenden Unfallzahlen der "Shooting Star" fertig zu werden. Um die Piloten auf den neuen Strahljäger zu schulen, standen bis dato nämlich nur Trainer mit Kolbenmotor zur Verfügung.

Die F-80 wurde einfach um 1Meter 30 verlängert, um einen zweiten Sitz in dem neuen Cockpit einbauen zu können. Auch fielen zwei der 12,7-mm MG zur Gewichtsersparnis weg. 1948 flog der erste Prototyp des Musters, unter der Bezeichnung TP-80C. Ab der Serienproduktion wurde die Maschine dann zur Lockheed T-33 oder "T-Bird", wie sie von den Piloten genannt wurde.

Die T-33 kann durchaus für sich in Anspruch nehmen, der erste reine Jet-Trainer der Welt gewesen zu sein. Aber auch Kampfeinsätze wurden mit der Maschine geflogen. Beispielsweise setzte die kubanische Luftwaffe unter Fidel Castro 1961 im Rahmen der gescheiterten "Schweinebucht" Invasion bewaffnete T-33 gegen die von CIA-Söldnern und Exilkubanern geflogenen Douglas A-26 Invader ein.

Bausatz: Special Hobby präsentiert einen Bausatz der Lockheed T-33 im Maßstab 1:32 mit Decals für den Einsatz in Europa. Da die Firma auch eine Lockheed F-80 im Programm hat, ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch Komponenten der "Shooting Star" im Karton zu finden sind.

Erster Lichtblick: Bei der Bauanleitung hat sich S.H. von der Zettelwirtschaft verabschiedet. Sie kommt farbig, auf Hochglanzpapier gedruckt und in Heftform daher. Also ein Sammelobjekt.

Die sechs grauen Rahmen enthalten knapp 100 Bauteile. Diese werden durch rund 20 Teile aus Resin und einige farbig gestaltete Messingteile für den Cockpitbereich. Dabei fallen einem sofort die liebevoll ausgeformten Sitze aus Kunstharz ins Auge. Überhaupt scheint gerade das Cockpit sehr detailliert ausgeführt, was bei dessen Größe auch voll zur Geltung kommt. Auch die Armaturenbretter sehen fantastisch aus. Und weil wir gerade bei dem Thema sind, wieder einmal ist es den Tschechen gelungen eine große Kabinenhaube schlierenfrei und ohne Mittelnaht zu fertigen.



Die Hauptbauteile: Rumpf, Tragflächen und Leitwerk verfügen über feine Gravuren und wo angebracht, zeigen die Teile auch überlappende Blechstöße und feine Nieten.



Das Plastik ist insgesamt aber nicht so weich in der Herstellung wie man es sonst von Bausätzen dieser Art gewohnt ist. Es wirkt etwas spröde, so ist bei dem Abtrennen vom Gießast Vorsicht nötig, weil Bruchgefahr bestehen kann.

Im Bereich der Fahrwerksschächte flacht die Detaillierung etwas ab. Wer da mehr möchte, muss Eigeninitiative ergreifen. Gleiches gilt leider auch für den Triebwerksauslass.

Die Räder, in zweifacher Ausführung, sind ebenfalls aus Kunstharz gefertigt und machen einen guten Eindruck.

Die Decals verteilen sich auf drei Bögen im DIN A 5 Format. Special Hobby hat für die Gestaltung des Modells fünf attraktive Vorbilder ausgewählt.

Da wäre erst einmal die T-33 der 57th FIS Black Knights im Süd-Ost-Asien- Anstrich welche auch das Deckelbild des großen Stülpkartons ziert. Stationiert war die Maschine 1970 auf Island.

Die zweite amerikanische Variante flog im selben Zeitraum ebenfalls über Island. Sie diente als Zielobjekt für die Ausbildung von Phantom- Piloten.

Die drei europäischen Flugzeuge sind aus Frankreich, den Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland. Die T-33 der Bundesluftwaffe war 1960 in Ahlhorn stationiert und gehörte zum JG 71 "Richthofen". Am Bug befindet sich auch das für das Geschwader bekannte Tulpenmuster. Alle vier Trainer sind Naturmetall über Alles. Die Kennungen sind teilweise sehr farbenfroh.

Fazit: Der Bausatz ist mit Sicherheit Nichts für Anfänger. Das wird schon bei dem komplizierten Aufbau der seitlichen Lufteinläufe ersichtlich. Dafür wird man aber wieder mit einen seltenen Einzelstück belohnt.

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Juli 2014)