Vickers Type 267 Vildebeest Mk. III

special hobby SH 72400 - Spritzguss mit Fotoätz- und Resinteilen 1/72

Vorbild: Die Vickers Vildebeest war ein britischer zwei- oder dreisitziger Torpedobomber und direkter Vorgänger der Fairey Swordfish. So entstand die Vildebeest aufgrund der Ausschreibung 24/25 des britischen Luftfahrtministeriums als Nachfolger der Hawker Horsley. Im April 1928 flog der doppelsitzige Prototyp N230 mit einem Bristol Jupiter VIII. Der Motor befriedigte in den Erprobungen nicht aber mit der Konstruktion war man zufrieden. Der Pilot fand in dieser Maschine seinen Platz vor den Tragflächen. Ein MG war fest im Rumpfbug eingebaut. Weiterhin gab es eine Abwehrwaffe im Drehkranz.



1931 wurden die ersten 9 britischen Exemplare bestellt und gingen als Vildebeest Mk. I(Type 244) im Herbst 1933 bei er RAF in Dienst. Es wurden insgesamt 22 Exemplare und sie wurden von einem Bristol Pegasus IM3-Sternmotor mit 600 PS angetrieben. Als nächste Serienvariante folgte die Mk. II(Type 258). Der Pegasus IIM3-Sternmotore leistete hier nun 669 PS. Es wurden 30 Stück dieser Variante an die RAF geliefert.



Die Vildebeest Mk. III(Type 267 bzw. Type 277 für RNZAF) für die RAF wurde in 150 Exemplaren gebaut. Hier wurde endgültig das dreisitzige Cockpit mit einem zusätzlichen Platz für einen Navigator eingeführt. 150 Stück sollen für die RAF gebaut worden sein. Einige wurden davon an die RNZAF weitergereicht. Die Type 277 hatte klappbare Flügel und konnte Zusatztanks tragen. Das waren 12 Exemplare. Für die RAF entstanden nochmal 18 Mk. IV(Type 286) als Zweisitzer mit Bristol Perseus mit 825 PS. Davon wurden zwölf Exemplare nach Neuseeland verkauft.

Zum Ausbruch des WK II hatte die RAF immerhin noch 101 Exemplare der Vildebeest in unterschiedlichen Varianten im Dienst. Die meisten davon mussten in Fernost ihren Dienst tun. Dort erfolgten auch die letzten Kampfeinsätze. So flogen am 26. Januar 1942 Vildebeest Mk. III Kampfeinsätze gegen anlandende japanische Militärs. So konnten unter erheblichen Verlusten fünf von zwölf Vildebeest gingen verloren die Anlandung nur behindern. Am 31. Januar konnten bei Java acht japanische Schiffe versenkt werden. Die übriggebliebenen Exemplare gingen im März 1942 hier außer Dienst.

Bausatz: Die Vickers Vildebeest Mk. III erschien erstmals 2011 bei Azur-FRROM im Maßstab 1/72 als Spritzgussbausatz. Seit dem erschienen immer wieder neue Varianten unter den Labeln Azur-FRROM und special-hobby. Allerdings waren die Großbauteile identische und stammen aus Formen von special-hobby. So folgte kürzlich die Vildebeest Mk. III unter dem Label special hobby im Maßstab 1/72. Im Prinzip ist es eine Neuauflage des Azur-FRROM-Bausatzes mit neuen Decals.



In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit insgesamt 60 Spritzgussteile, ein klarer Spritzgussrahmen mit fünf Teilen, acht Resinteile, ein Fotoätzteilbogen, zwei Decalbögen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Die Abspritzung ist typisch special-hobby-Short-Run. Es gibt feine Details aber auch ein wenig Grat. Der Bau beginnt mit dem gut sichtbaren Cockpit. Aber der Platz für das dritte Besatzungsmitglied bleibt verschlossen und wird auch nicht ausgestaltet. Dafür finden der Pilot und der Beobachter schöne strukturierte Seitenwände vor. Hier wird für den Piloten ein Gerüst mit Sitz, Seitenruder und Steuerknüppel eingebaut. Auch an Sitzgurte aus Metall hat man gedacht. Die Instrumente müssen bemalt werden.

Die Struktur von Tragfläche, Seiten- und Höhenleitwerk sieht sehr gut aus. Es gibt auch scharfe Hinterkanten. Aber man vermisst ordentliche Locations für die wenigen Streben mit denen die obere Tragfläche auf die untere geklebt werden soll. Beim Fahrwerk gibt es auch Alternativteile. Hier hat man verkleidete oder unverkleidete Hauptfahrwerksräder zur Auswahl.



Der Motor sieht recht ordentlich aus. Die Grundbasis ist ein sauber gegossenes Resinteil. Das wird mit einigen Spritzgussteilen ergänzt. Der Abwehrstand des Bordschützen ist sehr gut dargestellt und auch das Abwehr-MG sehr gut getroffen. Als Hilfe für die umfangreiche Verspannung dient ein Plan. Das Material muss dafür selbst hergestellt werden oder entsprechend hergestellt werden.



Als Hilfe zur Bemalung dienen die mehrfarbigen Zeichnungen und man verweist auf die Farbtöne von GUNZE. Die beiden Decalbögen sind tadellos gedruckt.



Bemalungsvarianten:



Fazit: Mit der Vickers Vildebeest Mk. III liefert special hobby in 1/72 einen anspruchsvollen Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diese ist er sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern(Januar 2019)