De Havilland DH. 100 Vampire FB. 52 "In Northern Skies"

special hobby (MPM production s.r.o.) SH 722281 - Spritzgussbausatz 1/72

Vorbild: Die D.H. 100 entstand ab 1941 speziell für das Goblin Strahltriebwerk. Der erste Prototyp flog am 20. September 1943. Kurz vorm Ende des WK II flog die erste Serienmaschine. Bei ihrem Erscheinen war die Vampire der schnellste britische Jäger.

Trotzdem galten die ersten Versionen der Vampire bei den Piloten der britischen RAF als untermotorisiert. Die Anfangsbestellung belief sich auf 120 Vampire F Mk. 1 und die erste Serienmaschine flog am 20. April 1945. Das Seiten- und Höhenleitwerk unterschied sich deutlich von den nachfolgenden Versionen und zu Beginn gab es noch eine Schiebehaube mit festem hinterem Teil. Alle Maschinen wurden später mit der zweiteiligen Haube ausgerüstet. Ab 1946 flog die F Mk. 1 bei den Einsatzverbänden der RAF bis sie Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts außer Dienst ging.

Aufgrund der britischen Ausschreibung F.3/47 entstand die erste Jagdbomberversion der Vampire. Sie besaß noch das Globin 2-Triebwerk. Am 23. Juni 1948 flog die FB. Mk. 5 VV214 erstmals. Die FB. Mk. 5 hatte einen umkonstruierten Rumpf der wesentlich robuster war. Er konnte noch immer keinen normalen Schleudersitz aufnehmen. Die Version FB. 6 bekam ein stärkeres Globin 3-Triebwerk. Daraus wurde die Exportversion FB. 52 abgeleitet. Norwegen erhielt ab 1948 36 FB. 52 Jagdbomber, die bis 1957 eingesetzt wurden. Nachdem Schweden ab 1946 die ersten FB. 1 erhielt, kamen ab 1949 FB. 50 hinzu. Die 310 Exemplare wurden dort J28B genannt und bis 1952 ausgeliefert. Erst 1953 erhielt die finnische Luftwaffe sechs FB. 52.

Bausatz: Seit längerer Zeit waren unterschiedliche Versionen der Vampire von der MPM-Gruppe in 1/72 angekündigt worden. Zuvor gab es trotz einiger Versuche nur die CMR-Kits, die eine Abbildung des Vorbilds waren. Inzwischen gibt es beim Hannants-Label Xtrakit die FB. 5. Azur hat eine französische Version im Angebot und bei special hobby sind hier die Exportversionen für die Nordeuropäer dabei. Man betont in der Tschechischen Republik, dass die Konstruktion mittels 3D-Programmen erfolgte. Zuvor wurden von Mastern die Daten abgegriffen worden.

In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 62 Einzelteilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, ein Decalbogen und die übersichtliche mehrfarbige(!) Bauanleitung. Ein paar Teile landen in der Restekiste. Der Bausatz kommt ohne Fotoätz- oder Resinteile aus. Einen Fotoätzteilsatz gibt es separat zu kaufen. Es gibt schöne versenkte Strukturen und der Aufbau der Vampire ist gut gelöst.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Für das strukturierte Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Die wesentlichen Teile sind vorhanden. Einzig die Sitzgurte vermisst man wirklich. Das fertige Cockpit wird in das Rumpfunterteil eingeklebt. Da kommen noch ein gut gemachter Triebwerkseinlass sowie -auslass hinzu. Das Höhenleitwerk besteht aus einem Stück. Damit sind hier scharfe Hinterkanten garantiert. Der Aufbau der Tragflächen ist klassisch. Immerhin gibt es Klarteile für die Enden mit den Positionsleuchten. Die beiden Seitenruder wurden an jeweils an einer Hälfte wurden sie anmodelliert und haben auch scharfe Hinterkanten.

Die Klarsichthaube ist zweigeteilt und man sollte die offene Option nutzen. Ich finde die Klarsichtteile persönlich zu dick. Hier war man bei MPM schon mal besser. Die Farbhinweise sind für das System von GUNZE. Sehr schön sind die mehrfarbigen Bemalungsanleitungen. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauen Trägerpapier gedruckt.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Aktuell der stimmigste Spritzgussbausatz eine Vampire in 1/72. Hier kann man gespannt sein, ob es auch alles so passt wie es aussieht! Sehr empfehlenswert.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur:

de Havilland Twin-Boom Fighters Vampire, Venom and Sea Vixen, Barry Jones, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-681-2;
de Havilland Vampire – Warpaint Series No. 27, W.A. Harrison, Warpaint Book.

Volker Helms, Godern(Mai 2014)